Da
ich beruflich schon mehrfach in den
verschiedensten Städten der Vereinigten
Staaten war, war der Wunsch der Familie
verständlich, auch mal nach Amerika zu
reisen. So entschlossen wir uns im Sommer
1999 einen Trip durch den Westen der USA zu
unternehmen. Wir, das sind Kerstin und ich
und unsere Kinder Christoph, Katharina,
Carmen und Susanna. Da ich unsere Reisen
gerne selbst plane, stand schnell fest, wir
fliegen von Frankfurt nach San Francisco,
mieten uns einen Van und von da ab suchen
wir uns unsere Route wie es uns gefällt.
Der Rückflug soll dann von San Diego über
Los Angeles erfolgen. Der Einfachheit halber
mietete ich das Auto schon von Deutschland
aus. Ebenso das erste Motel in San
Francisco, da man nach dem langen Flug froh
ist, möglichst schnell eine Unterkunft zu
haben und nicht erst lange suchen zu müssen. |
So
kamen wir dann müde aber voller Erwartungen
am 2.7.1999 in San Francisco an. Nach dem
wir uns am ersten Nachmittag ausgeruht
hatten, stand am nächsten Tag die Erkundung
von San Francisco auf dem Programm.
Es ist schon eine bemerkenswerte Stadt.
Unser erstes Ziel war die Golden Gate
Bridge. Zunächst wurde sie mit dem Auto überquert,
einmal hin und wieder zurück. Aber auch ein
Spaziergang über die Brücke ist ein
Erlebnis. Danach ging es nach Downtown. Mit
dem Auto kreuz und quer durch die Stadt,
steile Straßen hoch und runter und
selbstverständlich auch die einzige
Kurvenstraße, die Lombart Street, mit dem
Auto runter; man fühlt sich wie in der
TV-Serie "Die Straßen von San
Francisco". Am nächsten Tag bildete
dann eine Fahrt mit der legendären "Cable
Car" den Abschluss unseres
Stadtbesuches. Uns allen hat San Francisco
sehr gut gefallen. Es ist eine fantastische
Stadt und man könnte hier Wochen ohne
Langeweile verbringen, aber wir wollten ja
weiter. |
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So
ging es dann von San Francisco aus ostwärts
zum Yosemite Nationalpark. Die Fahrt dorthin
führt durch Hügel und Wälder und ist
landschaftlich sehr reizvoll. Der Yosemite
Nationalpark ist einer der ältesten der USA
und ein Paradies für Wanderungen in unberührter
Natur. Steht man am Glacier Point so hat man
einen tollen Blick hinüber auf den Half
Dome und den Wasserfall. |
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Von
Yosemite aus führte uns unsere Reise dann
in südlicher Richtung zum Sequoia
Nationalpark. Dieser Park ist einmalig auf
der Welt. Nur hier findet man diese Riesenbäume,
die über tausend Jahre alt und über 100 m
hoch werden können. Um z.B. den Stamm des
"General Shermann Trees" umfassen
zu können müssen bis zu 20 Erwachsene sich
an der Hand fassen und einen Ring um den
Stamm bilden. Nicht nur die Bäume sind hier
riesig, auch die umgestürzten Felsen bilden
große Tunnel, durch die man mit dem Auto
fahren kann. Interessant waren auch die Ausführungen
eines Rangers, der uns erklärte, dass
selbst ausgedehnte Waldbrände diesen Bäumen
nichts anhaben können. |
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Wir
hatten uns entschlossen, Kalifornien für
eine Weile zu verlassen und einen Abstecher
nach Las Vegas und zum Grand Canyon zu
machen. Will man vom Sequoia Nationalpark
ohne großen Umweg nach Las Vegas fahren, so
muss man durch das Death Valley. Dieses Tal
ist eine Herausforderung für jede
Klimaanlage in einem Auto. Temperaturen von
bis zu 40 Grad und mehr sind hier nicht
selten. Wenn man auf einer der seltenen
Raststationen Halt macht und aus dem
klimatisierten Auto aussteigt, hat man das
Gefühl, man wird von einem überdimensionalen
Fön angeblasen. Es weht ein kräftiger
Wind, der aber im Gegensatz zum Wind an der
Küste keine Kühlung bringt, sondern einem
die heiße Luft ins Gesicht bläst, und man
ist froh wieder ins Auto steigen zu können.
Dennoch hat das Death Valley seinen eigenen
Reiz. Wolkenloser Himmel, glühende Sonne
und unendliche Weite. Trotz der Hitze sollte
man unbedingt ab und zu aussteigen und die
Farbenvielfalt der Felslandschaft bewundern.
Am tiefsten Punkt der USA, dem "Bad
Water" befindet man sich sogar 85 Meter unter dem Meeresspiegel auf einem
ausgetrockneten Salzsee. |
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Von
hier aus geht die Fahrt weiter durch die Wüste
in Richtung Las Vegas. Das Spielerparadies
mitten in der Wüste von Nevada, gleicht
tagsüber einer beschaulichen ruhigen Stadt.
Sobald es jedoch dunkel wird erwacht der
Trubel in der Stadt, die jetzt hell
erleuchtet wird von tausenden von
Leuchtreklamen. Obwohl wir 6 Personen waren
haben wir uns in dem Casino-Hotel
"Circus Circus" für 2 Nächte
einquartiert, und das zu einem annehmbaren
Preis. Die großen Hotels locken mit
preiswerten Übernachtungen die Touristen
an, damit diese dann im angeschlossenen
Casino beim Spielen ihr Geld lassen. Wenn
man jedoch sich und den Spielteufel im Griff
hat und bereit ist mal 10 – 20 Dollar aus
der Reisekasse zu opfern, so sollte man
unbedingt eines der Casinos besuchen, sie
haben schon ein besonderes Flair. Jedes
dieser Casino-Hotels ist nach einem
bestimmten Motto gebaut. Da gibt es einen
Nachbau von Monte Carlo, Paris, New York,
das Cinderella Schloss, die Pyramiden von Ägypten
mit Sphinx, ein Piratenschiff und vieles
mehr, das alles aufzuzählen hier den Rahmen
sprengen würde. Ich kann einen Besuch der
Stadt nur jedem empfehlen, aber Vorsicht,
nicht dem Spielteufel verfallen, denn nur
die allerwenigsten machen hier das große
Geld. Reich werden nur die Hotel- und
Casinobesitzer. |
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Von
Las Vegas geht es dann weiter Richtung Grand
Canyon. Dabei fährt man südlich von Las
Vegas über den Hoover Damm, ein riesiger
Staudamm, der den Colorado River aufstaut
und für die Stromgewinnung genutzt wird,
wobei ein Großteil des Stroms nach Las
Vegas fließt. Unsere Fahrt führt uns
weiter durch Arizona zum Grand Canyon, den
wir dann an der South Rim erreichen. Blickt
man von oben in den Canyon und sieht unten
in der Tiefe den Colorado River fließen,
kann man sich kaum vorstellen, dass dieser
Fluss es war, der im Laufe der Jahrmillionen
dieses Naturwunder in den Felsen gegraben
hat. In der untergehenden Sonne die
Farbenvielfalt der Felsen zu bewundern, ist
durchaus vergleichbar mit einem
Sonnenuntergang am Ayers Rock in Australien. |
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Wenn
man schon am Grand Canyon ist und außerdem
ein alter Western und John Wayne Fan ist,
dann muss man auch die paar hundert Meilen
weiter zum Monument Valley fahren. Hier
befindet man sich jetzt mitten im
Indianerland und man hat das Gefühl hinter
jedem Busch müsste gleich ein Cowboy oder
Indianer hoch zu Ross hervorkommen. Ich kann
einen Besuch in einem Reservat nur
empfehlen. Neben preiswertem handgemachtem
Silberschmuck als Souvenir kann man hier
auch noch eine Ahnung davon bekommen, wie
die Ureinwohner Nordamerikas durch die Weißen
sukzessive zurückgedrängt und unterdrückt
wurden. Sie leben heute in ärmlichen Verhältnissen
und sind froh, sich durch den Verkauf ihrer
Handarbeiten ein paar Dollar zu verdienen. |
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Vom
Monument Valley aus sind es nur ein paar
Stunden Fahrt bis in den Südzipfel des
Staates Utah. Hier liegt der Lake Powel, ein
riesiger See, an dem man hervorragend baden
kann. Unweit davon entfernt befindet sich
der Antelop Canyon, zu dem man nur im Rahmen
einer geführten Tour mit einem Allrad-Bus
durch das ausgetrocknete Flussbett gelangen
kann. Den Canyon selbst kann man nur zu Fuß
durchwandern. Er ist nur wenige Meter breit
und an der engsten Stelle kann man mit
ausgestreckten Armen beide Seitenwände berühren.
Obwohl draußen die Sonne heiß brennt, ist
es im Canyon angenehm kühl. Wenn dann an
einigen Stellen die Sonne von oben in den
Canyon scheint, erstrahlen die Wände in
leuchtenden Farben und bilden so ein
einmaliges Schauspiel. |
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Nachdem
wir von Kalifornien über Nevada und Arizona
nach Utah gelangt sind, machen wir uns mit
den farbigen Eindrücken vom Antelop Canyon
im Kopf zurück auf den Weg nach
Kaliforniern. Unser Ziel ist Los Angeles.
Bereits von weitem erkennt man die
Dunstglocke über dem Moloch L.A. Von den Hügeln
hinter Passadena hat man einen tollen Blick
auf die Stadt. Die Stadt selbst ist riesig
und es ist praktisch nicht zu vermeiden in
irgendeinem Stau stecken zu bleiben. Wir
entschließen uns zu einer Stadtrundfahrt
durch das Villenviertel von Beverly Hills
und das angrenzende Hollywood. Anschließend
besuchen wir das Chinese Theater mit den im
Boden einbetonierten Hand- und Fußabdrücken
der Promis und fahren dann noch nach Venice
Beach zum Strand. Hier beschließen wir,
nicht mehr in die Stadt zurück zu fahren,
sondern uns in Richtung Sünden nach San
Diego aufzumachen. |
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San
Diego ist eine wunderschöne Stadt,
unvergleichlich schöner als Los Angeles. Überall
in der ganzen Stadt spürt man den Einfluss
der mexikanischen Vergangenheit.
Insbesondere im Balboa Park ist das nahe
Mexiko immer präsent. Nach einem
Erholungstag am Strand des Pazifiks besuchen
wir am Tag vor unserer Rückreise noch
Seaworld mit seinen fantastischen Vorführungen
von Kunststücken der Orkas, Belugawale,
Delphine und Robben. Die Nachtshow der Orkas
mit den Lichtspielen und dem Feuerwerk am
Ende war dann der krönende Abschluss
unserer USA Tour. |
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Am
nächsten Tag sind wir dann von San Diego
aus über Los Angeles nach Frankfurt zurückgeflogen
und todmüde aber rundum zufrieden mit den
gewonnenen Eindrücken wieder zu Hause
angekommen. Die Reise war ein Erlebnis, das
man nicht so schnell vergisst, und wir
werden ähnliche Reisen bestimmt noch öfter
machen. |